Rondo G-Dur, op. 51,2 | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Ludwig van Beethoven

Rondo G-Dur, op. 51,2

Rondo G-Dur für Klavier solo, op. 51,2

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 2843

Satzbezeichnungen

Andante cantabile e grazioso – Allegretto

Erläuterungen

Dass Frédéric Chopin selbst jemals Beethovens letzte Klaviersonate gespielt hätte, ist unwahrscheinlich. Sein Schüler Wilhelm von Lenz behauptete, er habe „nur die Hauptsachen von Beethoven, die letzten Werke gar nicht“ gekannt. „Das lag am Pariser Klima! Die Symphonien kannte man; die mittleren Quartette wenig, die letzten überhaupt nicht.“ Auch sonst hatte Chopin gegen Beethoven manchen ästhetischen Vorbehalt: „So große Bewunderung er auch für Beethoven hegte – einzelne Teile derselben schienen ihm zu schroff gestaltet.“ (Liszt) Von Chopin selbst ist die Äußerung überliefert, „Beethoven erhebe ihn in einem Augenblick in den Himmel, um ihn im nächsten Moment wieder zur Erde hinab, ja in den Schmutz zu stoßen.“ Die Kontraste, wie sie gerade Beethovens letzte Klaviersonaten auf engstem Raum vereinen, bilden also zur Klavierpoesie Chopins einen Gegensatz. Dies verleiht dem Programm des heutigen Klavierabends durchaus einiges an„Sprengstoff“. Der Bogen der Klavierstücke, die sich dabei um Opus 111 gruppieren, reicht von den klassischen Klavierformen Rondo und Scherzo über die Fieldsche Erfindung des Nocturne bis hin zur Ballade, einem Genre, das Chopin selbst erfand.
BEETHOVEN
Rondo G-Dur, op. 51, 2

In seiner Jugend hatte Beethoven, wie alle deutschen Pianisten, unter dem Einfluss Carl Philipp Emanuel Bachs gestanden, von dem die Mode der einzeln veröffentlichten „Rondos“ ihren Ausgang nahm. Auch in Wien war dieses Genre bei den Verlegern als leicht verkäuflich beliebt (siehe KV 485, 494 und 511), weshalb auch Beethoven einige solcher Rondos komponiert und zwei davon 1800 als Opus 51 veröffentlicht hat. Das zweite in G-Dur ist ein ganz klassisch gebautes Sonatenrondo mit zweitem Thema in der Dominante und einem Mittelteil in E-Dur anstelle der Durchführung. Verschiedene Arten von schnellen Läufen (legato, in punktierten Rhythmen etc.) bestimmen die Führung der rechten Hand.