"Danses concertantes" | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Igor Strawinsky

"Danses concertantes"

„Danses concertantes“ für Kammerorchester

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 3172

Satzbezeichnungen

1. Marche. Introduction

2. Pas d’action

3. Thème varié

4. Pas de deux

5. Marche. Conclusion

Erläuterungen

2003
IGOR STRAWINSKY
Danses concertantes, Concerto

Für ein Unterhaltungsorchester im sonnigen Kalifornien schrieb Igor Strawinsky 1941/42 seine fünf Konzertanten Tänze, die eigentlich eine verkappte Ballettsuite sind. Das Werner Janssen Orchestra spielte sie erstmals 1942 unter der Leitung des Komponisten, und schon zwei Jahre später schuf George Balanchine dazu in New York eine legendäre Choreographie. In der Tat handelt es sich um anmutige Tänze im Stil des Neoklassizismus, die nach der Szene zu rufen scheinen. Die beiden Märsche zu Beginn und am Ende sind der Auftritt und Abzug der Tänzer, die beiden Zwischensätze deuten schon in ihren Titeln auf das Ballett hin: auf den Pas d’action, das Handlungsballett, und den Pas de deux, den Duotanz von Primaballerina und erstem Tänzer. In der Mitte stehen vier Solovariationen über ein Thema.

Vier Jahre nach den Konzertanten Tänzen komponierte Strawinsky sein Concerto in Ré, ebenfalls als Auftragswerk, für Paul Sacher und sein Basler Kammerorchester zum 20jährigen Bestehen. Nach eigenem Bekunden knüpfte Strawinsky mit diesem reinen Streicherstück an das Concerto grosso des Barock, besonders an Bachs Brandenburgische Konzerte an.

Eine eigentliche Einführung in das Werk hat der Komponist geradezu abgelehnt, als ihn Paul Sacher darum bat: „dass das Werk für Streichorchester ist – man wird es sogleich sehen; dass es drei Sätze hat – man wird es im Programm in aller Form lesen; dass es alles andere als atonal ist – wollen Sie nicht dem Publikum das Vergnügen lassen, es selbst zu entdecken?“ In diesem Sinne wird auch hier von einer länglichen Einführung abgesehen.