"Première Rhapsodie" | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Claude Debussy

"Première Rhapsodie"

“Première Rhapsodie” für Klarinette und Klavier

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 528

Satzbezeichnungen

Rêveusement lent – Animé, scherzando

Erläuterungen

2018

Nach dem „Debussy-Jahr“ 2012 aus Anlass des 150. Geburtstags bereitet sich Frankreich schon auf das nächste Gedenken seines wohl größten Komponisten vor: Debussy starb am 25. März 1918 in Paris. Schon damals ging sein Tod in den Schrecken des letzten Kriegsjahres 1918 unter, so wird es wohl auch im nächsten Jahr sein. Deshalb erinnern unsere Interpreten schon jetzt an Debussy, und zwar mit einem seiner raren Bläserwerke.

Im Orchester hat Debussy den Holzbläsern eine neue Rolle zugedacht. Ihn interessierte vornehmlich die Poesie ihrer Klangfarben, gepaart mit einer neuen Technik des chromatischen Legato, wie man es beispielhaft im Flötensolo zu Beginn von L’après-midi d’un phaune hören kann. Ähnliche Qualitäten zeichnen auch seine Musik für Klarinette aus. Letztere schrieb er für das Pariser Konservatorium, das Conservatoire national de Musique.
An diesem nationalen Zentrum der französischen Musikerausbildung hatten früher als an jedem anderen Konservatorium Europas die Bläser ihre eigenen Klassen, die immer auch Stücke für ihre Prüfungen benötigten. „Als sich die internationalen Erfolge des Komponisten mehrten, zuletzt durch Konzerte, die er in London dirigierte, berief ihn Gabriel Fauré im Februar 1909 in den Conseil supérieur am Pariser Conservatoire. Debussy wurde Jurymitglied in der Bläserkommission und nahm an Vorspielproben der Holzbläser teil. Sein Interesse für diese Instrumente, von denen er die Flöte schon im Vorspiel zum Nachmittag eines Faun bevorzugt hatte, wuchs lebhaft im ständigen Kontakt mit den Spielern.“ (R. Zimmermann)

Für die Bläserwettbewerbe des Conservatoire schrieb Debussy zwei Werke für Klarinette und Klavier, die den Klarinettisten als Pflichtstücke vorgelegt wurden: Petite Pièce und 1re Rhapsodie. „Die Première Rhapsodie entstand Ende 1909 und wurde im Januar 1910 mit Klavierbegleitung fertiggestellt (1910/11 von Debussy als Rhapsodie pour Orchestre avec Clarinette principale en sib instrumentiert) … Von beiden Stücken nähert sich zumal die Rhapsodie in ihrer musikalischen Sprache den Préludes für Klavier, deren erstes Buch der Komponist in der gleichen Zeit beendete. Vor allem in der Führung des Soloinstruments bedient sich Debussy einer ausgeprägten Melodik, die ihm seine Gegner gern in Abrede stellten.” (R. Zimmermann) Die erste öffentliche Aufführung erfolgte im Januar 1911 durch Paul Mimart, dem die Rhapsodie „als Zeugnis der Sympathie“ zugeeignet ist. Sie beginnt mit einem „träumerischen“ langsamen Teil und endet „lebhaft scherzend“.

2002

CLAUDE DEBUSSY
Première Rhapsodie

Debussy hat den Bläsern im Orchester und in der Kammermusik eine neue Rolle zugedacht. Ihn interessierte vornehmlich die Poesie ihrer Klangfarben, gepaart mit einer neuen Technik des chromatischen Legato, wie man es beispielhaft im Flötensolo zu Beginn von L’après-midi d’un phaune hören kann. Ähnliche Qualitäten zeichnen auch seine Musik für Klarinette aus. Letztere schrieb er für das Pariser Konservatorium, das Conservatoire national de Musique.
An diesem Zentrum der französischen Musikerausbildung hatten früher als an jedem anderen Konservatorium Europas die Bläser ihre eigenen Klassen, die immer auch Stücke für ihre Prüfungen benötigten. “Als sich die internationalen Erfolge des Komponisten mehrten, zuletzt durch Konzerte, die er in London dirigierte, berief ihn Gabriel Fauré im Februar 1909 in den ‘Conseil supérieur’ am Pariser Conservatoire. Debussy wurde Jurymitglied in der Bläserkommission und nahm an Vorspielproben der Holzbläser teil. Sein Interesse für diese Instrumente, von denen er die Flöte schon im Vorspiel zum Nachmittag eines Faun bevorzugt hatte, wuchs lebhaft im ständigen Kontakt mit den Spielern.” (R. Zimmermann)

Für die Bläserwettbewerbe des Conservatoire schrieb Debussy zwei Werke für Klarinette und Klavier, die den Klarinettisten als Pflichtstücke vorgelegt wurden: Petite Pièce und 1re Rhapsodie. “Die Première Rhapsodie entstand Ende 1909 und wurde im Januar 1910 mit Klavierbegleitung fertiggestellt (1910/11 von Debussy als Rhapsodie pour Orchestre avec Clarinette principale en sib instrumentiert) … Von beiden Stücken nähert sich zumal die Rhapsodie in ihrer musikalischen Sprache den Préludes für Klavier, deren erstes Buch der Komponist in der gleichen Zeit beendete. Vor allem in der Führung des Soloinstruments bedient sich Debussy einer ausgeprägten Melodik, die ihm seine Gegner gern in Abrede stellten.” (R. Zimmermann) Die erste öffentliche Aufführung erfolgte im Januar 1911 durch Paul Mimart, dem die Rhapsodie “als Zeugnis der Sympathie” zugeeignet ist. Sie beginnt mit einem “träumerischen” langsamen Teil und endet “lebhaft scherzend”.

2002
CLAUDE DEBUSSY
Première Rhapsodie

Debussy, der größte französische Komponist der Jahrhundertwende und Vertreter des sogenannten Impressionismus, hat den Bläsern im Orchester und in der Kammermusik eine neue Rolle zugedacht. Ihn interessierte vornehmlich die Poesie ihrer Klangfarben, gepaart mit einer neuen Technik des chromatischen Legato, wie man es beispielhaft im Flötensolo zu Beginn von L’après-midi d’un phaune hören kann. Ähnliche Qualitäten zeichnen auch seine Musik für Klarinette aus.

Letztere schrieb er für das Pariser Konservatorium, das Conservatoire national de Musique. An diesem Zentrum der französischen Musikerausbildung hatten früher als an jedem anderen Konservatorium Europas die Bläser ihre eigenen Klassen, die immer auch Stücke für ihre Prüfungen benötigten. “Als sich die internationalen Erfolge des Komponisten mehrten, zuletzt durch Konzerte, die er in London dirigierte, berief ihn Gabriel Fauré im Februar 1909 in den ‘Conseil supérieur’ am Pariser Conservatoire. Debussy wurde Jurymitglied in der Bläserkommission und nahm an Vorspielproben der Holzbläser teil. Sein Interesse für diese Instrumente, von denen er die Flöte schon im Vorspiel zum Nachmittag eines Faun bevorzugt hatte, wuchs lebhaft im ständigen Kontakt mit den Spielern.” (R. Zimmermann)

Für die Bläserwettbewerbe des Conservatoire schrieb Debussy zwei Werke für Klarinette und Klavier, die den Klarinettisten als Pflichtstücke vorgelegt wurden: Petite Pièce und 1re Rhapsodie. “Die Première Rhapsodie pour Clarinette en sib entstand Ende 1909 und wurde im Januar 1910 mit Klavierbegleitung fertiggestellt (1910/11 von Debussy als Rhapsodie pour Orchestre avec Clarinette principale en sib instrumentiert) … Von beiden Stücken nähert sich zumal die Rhapsodie in ihrer musikalischen Sprache den Préludes für Klavier, deren erstes Buch der Komponist in der gleichen Zeit beendete. Vor allem in der Führung des Soloinstruments bedient sich Debussy einer ausgeprägten Melodik, die ihm seine Gegner gern in Abrede stellten.” (R. Zimmermann) Die erste öffentliche Aufführung erfolgte am 11. Januar 1911 durch Paul Mimart, dem die Rhapsodie “als Zeugnis der Sympathie” zugeeignet ist. Sie beginnt mit einem “träumerischen” langsamen Teil und endet “lebhaft scherzend”.