Oper "La chambre d'écoute" | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Julian Klein

Oper "La chambre d'écoute"

Oper in drei Akten „La chambre d’écoute“ für fünf Bläser.

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 1084

Satzbezeichnungen

1. Ouvertüre

2. Exposition

3. Péripétie

4. Carstrophe

Erläuterungen

Villa Musica vergibt seit 1993 an junge rheinland-pfälzische Komponisten Aufträge für Werke, die im Rahmen der Villa Musica-Reihe „Podium junger Künstler“ uraufgeführt werden. Die Besetzung ist vorgegeben, ansonsten hat der Komponist völlige Freiheit. Julian Klein aus Wittlich erhielt den Auftrag, ein Bläserquintett zu komponieren; er wählte die Form einerOper für fünf Bläser. „Vokalmusik“ ohne Text und Gesang gab es schon im 19. Jahrhundert, man denke an die Gattung des Liedes ohne Worte. Voraussetzung dafür war das Vorhandensein vertrauter musikalischer Gestaltungsweisen, die die jeweilige Gattung auch dann noch erkennbar machten, wenn man ihr die außermusikalische Komponente (Text) vorenthielt. Zu einer Oper gehören mindestens eine Ouvertüre und die dramaturgischen Prinzipien Exposition, Peripetie und Katastrophe. Eine Handlung kann durch Pantomime der Instrumentalisten und durch die „Konversation“ der Instrumente suggeriert werden. Um ein Dramma per musica, ein Schauspiel für Musik, zu schreiben, bedarf es also weder des Textes noch der Sänger. Die Frage der Gattung muß dabei letztlich offen bleiben. Im 18. Jahrhundert hätte man Kleins Oper wohl als Pantomime bezeichnet, im 19. Jahrhundert als Tableau vivant. Dem zeitgenössischen Musikbegriff erschließen sich Kunstwerke, die die Kategorien sprengen, leichter. Darum also: La chambre d’écoute („Raum des Hörens“), Oper in drei Akten für fünf Bläser.

Julian Klein, geboren 1973, stammt aus Wittlich an der Mosel. Dreimal wurde er beim Wettbewerb Schüler komponieren ausgezeichnet: 1988 für sein Bläserstück „Glühwürmchen“, 1989 für das Klaviertrio „Neue Zeiten?“ und 1990 für das Bläsertrio „IN HOMO GENITUM“ – Variationen übereinander; 1991 gewann er den Landeswettbewerb Jugend komponiert mit Patchwork für Violine und Klavier. 1990 war er auf dem Brahms-Symposion Baden-Baden zu finden, wo er mit dem Baden-Badener Förderpreis für junge Komponisten ausgezeichnet wurde. 1991 wurde sein Chorstück Bleibe bei uns, Herr veröffentlicht; 1992 erhielt er vom Forum junger Komponisten Berlin den Auftrag zu einem sinfonischen Werk. Ebenfalls 1992 begann er ein Kompositionsstudium bei Reinhard Febel, Hannover. Außerdem spielt er als Oboist im Landesjugendensemble für Neue Musik.