Quintett, op. 50 | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Johan Kvandal

Quintett, op. 50

Quintett für Hadangerfidel, zwei Violinen, Viola und Violoncello, op. 50

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 1140

Satzbezeichnungen

1. Andante

2. Allegro

Erläuterungen

1996
Johan Kvandal: Quintett für Hardangerfiedel und Streichquartett
Ein Quintett für ein Folkloreinstrument und Streichquartett ist für mitteleuropäische Ohren sicher zunächst befremdend. Doch die Hardangerfiedel mit ihren Bordunsaiten – der Viola d’amore vergleichbar – spielt in der Volksmusik Norwegens eine so prominente Rolle, daß ihr zahlreiche moderne Komponisten des Landes Werke in klassischen Besetzungen widmeten. Dazu gehört auch Johann Kvandal.

Der Marx- und Boulanger-Schüler Kvandal, der in Oslo zum Organisten und Dirigenten ausgebildet wurde, zählt zu den prominentesten Modernen seines Landes. In seinen Werken, die alle Genres umfassen, vermischen sich moderne Techniken mit neo-barocken Zügen und starken Einflüssen der norwegischen Folklore. Sein Quintett, op. 50, für Fiedel und Streichquartett entstand 1980. Es ist natürlich besonders der Folklore verpflichtet, deren einfache Melodien und tänzerische Rhythmen beide Sätze des Werkes prägen.

Die Hardangerfiedel ist “eines der charakteristischsten Instrumente der Norwegischen Folklore. Sie hat eine komplizierte Geschichte, die noch nicht genau untersucht wurde, aber wahrscheinlich bis auf die altnorwegische gigja und fidla sowie die mitteleuropäische Viola d’amore zurückgeht. Wir wissen kaum etwas über die gigja und fidla außer, daß sie häufig in den alten Sagen beschrieben werden, wobei ursprünglich vom ‘Schlagen der Fiedel’, erst später vom ‘Streichen’ die Rede ist, was nahelegt, das sie ursprünglich gezupft und erst später mit dem Bogen gespielt wurde.” (S. B. Osa, Die Hardangerfiedel)