Streichquartett, op. 51,5 | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Krzystof Meyer

Streichquartett, op. 51,5

Quartett Nr. 5 für 2 Violinen, Viola und Violoncello, op. 51

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer:

Satzbezeichnungen

1. Intrada

2. Prestissimo, con sordino

3. Lento

Erläuterungen

Der 1943 geborene Meyer, ein Schüler Pendereckis, bekennt sich zu den Maximen der postmodernen Stilrichtung.„Für mich ist Harmonik ein Element der Form, der Entwicklung. Ich fasse die Form wie eine musikalische Geschichte auf, die Entwicklung hat, einen Höhepunkt, ihre Konsequenz, und die als Geschichte auf die Hörer wirkt. Das ist für mich womöglich wichtiger als das Material.“ In dieser Richtung prägend wirkte auf ihn vor allem die Freundschaft mit Dimitri Schostakowitsch, über den Meyer 1980 eine Biographie veröffentlichte. Zu seinen bekanntesten Arbeiten gehört die Komplettierung von Schostakowitschs unvollendeter Oper „Die Spieler“, die in Wuppertal uraufgeführt wurde.
In dem 1986 komponierten Klarinettenquintett ist die Beziehung zu Schostakowitsch unüberhörbar. Im ersten Satz wird das Hauptthema konsequent kontrapunktisch, in Originalgestalt und Umkehrung verarbeitet. Die große Steigerung aus einem fahlen Beginn heraus, gewisse Klangmittel wie archaisierende Streicherunisoni sowie der Charakter der Themen erinnern unmittelbar an Schostakowitschs Streichquartette. Noch mehr gilt das für den elegisch-resignativen Ausdruck des zweiten Satzes. „Im dritten Satz – von Scherzo-Charakter – sind die Figuren ganz im Sinne Schostakowitsch’scher Karikaturen angelegt, bisweilen von einer elegischen Kontrafigur kontrastiert. Und der vierte Satz ist Elegie im Geiste von Schostakowitsch: bis in die thematischen Strukturen hinein und ihre kontrapunktische Verarbeitung“ (Detlef Gojowy).

KRZYSZTOF MEYER ist ein Vertreter jener jüngeren Generation zeitgenössischer Komponisten, die sich bewußt von dem Strukturzwang der orthodoxen Avantgarde ab- und einem emotionsgeladenen Musizieren zugewandt hat. Nach dem stürmischen Aufbruch, den ab 1956 der Avantgarde-Einfluß aus dem Westen durch den Besuch Luigi Nonos in Polen hervorgerufen hatte, besannen sich auch polnische Komponisten gegen Ende der 70er Jahre zunehmend auf traditionellen Werte: die tonale Harmonik, die Großformen der Sinfonik und Kammermusik sowie archaische Musik. An demWerk von Krzysztof Penderecki war dieser Wechsel der Positionen auch für das westliche Publikum deutlich abzulesen.
Der 1943 geborene Meyer, ein Schüler Pendereckis, bekennt sich zu den Maximen dieser Stilrichtung: Für mich ist Harmonik ein Element der Form, der Entwicklung. Ich fasse die Form wie eine musikalische Geschichte auf, die Entwicklung hat, einen Höhepunkt, ihre Konsequenz, und die als Geschichte auf die Hörer wirkt. Das ist für mich womöglich wichtiger als das Material. In dieser Richtung prägend wirkte auf ihn vor allem die Freundschaft mit Dmitri Schostakowitsch, über den Meyer 1980 eine Biographie veröffentlichte und dessen unvollendete Oper Die Spieler er komplettierte.