Streichquartett F-Dur | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Maurice Ravel

Streichquartett F-Dur

Quartett F-Dur für zwei Violinen, Viola und Violoncello

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 1537

Satzbezeichnungen

1. Allegro moderato, très doux

2. Assez vif, très rhytmé

3. Très lent, modéré

4. Vif et agité

Erläuterungen

Auch Ravel schrieb als Student des Pariser Conservatoire vierhändige Transkriptionen Debussyscher Orchesterwerke, von denen er ebensoviel lernte wie von dem Streichquartett Debussys aus dem Jahr 1893. Mit dem ersten Satz seines eigenen Quartetts von 1903 unternahm Ravel seinen letzten Versuch, den begehrten Rompreis des Conservatoire zu erhalten. Vier Jahre hintereinander hatte er sich vergeblich um dieses Kompositionsstipendium beworben, und wieder standen die Juroren seinem eingereichten Stück verständnislos gegenüber. Es fehle ihm an Einfachheit, meinten sie – ausgerechnet bei einem Werk, das sich von der Komplikation eines Beethoven oder Brahms distanziert und nichts als Grazie und Sinnlichkeit verkörpert.
Das Hauptthema des ersten Satzes verklammert das gesamte Werk – es kehrt im 3. und 4. Satz wieder. Das Seitenthema des sehr klaren Sonatensatzes erinnert an den Hauptgedanken der zwei Jahre später entstandenen “Introduction et Allegro” für Harfe und Kammerensemble.