Adagio Es-Dur, D 897 | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Franz Schubert

Adagio Es-Dur, D 897

Adagio Es-Dur für Klavier, Violine und Violoncello, D 897 (Notturno)

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 1750

Satzbezeichnungen

Adagio (appassionato)

Erläuterungen

Gewissermaßen als Nebenprodukt seiner beiden großen Klaviertrios schuf Schubert 1827 oder 1828 das sogenannte “Notturno” in Es-Dur, D 897. Es handelt sich um ein einzelnes Adagio für Klavier, Violine und Violoncello, das erst bei seiner Veröffentlichung 1846 von dem Wiener Verlagshaus Diabelli den werbewirksamen Beinamen “Nocturne” erhielt. Die italienische Version dieses Titels “Notturno” ist heute zum gebräuchlichen Titel dieses Satzes geworden, obwohl sich dafür in Schuberts Autograph keinerlei Anhaltspunkt findet, ist

Über dem Anlass zur Komposition liegt völliges Dunkel. Allerdings lieg die Vermutung nahe, Schubert habe dieses Es-Dur-Adagio als ursprünglichen langsamen Satz für sein B-Dur-Klaviertrio gedacht, bevor er es durch das heute dort stehende Andante con moto ersetzte. Es wäre genauso gut denkbar, dass man es hier mit dem Fragment eines dritten Klaviertrios, etwa in c-Moll, zu tun hat, das Schubert im Todesjahr nicht mehr vollenden konnte. Dann müsste aber ein erster Satz verloren gegangen sein, da Schubert mehrsätzige Werke nie mit dem langsamen Satz begann.

Die hohe Qualität dieses Adagios, in dem die Zeit wie in anderen späten Schubert-Sätzen still zu stehen scheint, rechtfertigt jedenfalls seine Aufführung als selbständiger Triosatz. In seiner fünfteiligen Form lösen eine getragene Melodie der Streicher im Alla breve und eine Art Klavierimpromptu im Dreivierteltakt einander mehrmals ab. Angeblich soll Schubert für das erste Thema eine Liedmelodie der Rammpfahlarbeiter aus Gmunden verwendet haben.