"Champlève" | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Charlotte Seither

"Champlève"

Trio für Klavier, Violine und Violoncello, “Champlève”

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 1809

Satzbezeichnungen

Fließend bewegt – ruhig fließend

Erläuterungen

Champlève nannte die Komponistin Charlotte Seither ihr Klaviertrio, das sie zwischen September und November 1994 im Auftrag der Villa Musica für das Trio Luminari komponierte. Es wird am 28. Januar 1995 in Zellertal-Niefernheim uraufgeführt; am 29. Januar folgt die Mainzer Erstaufführung in der Villa Musica. Wie alle Kompositionsaufträge im Rahmen der Reihe Podium junger Künstler nimmt auch dieser an dem Wettbewerb um den Komponistenförderpreis der Villa Musica teil, der 1994 zum ersten Mal vergeben wurde. – Charlotte Seither, 1965 in Landau geboren, erhielt ihre kompositorische Ausbildung bei Frank-Michael Beyer, Friedrich Goldmann und Aribert Reimann in Berlin. Die Berliner Philharmoniker brachten 1994 ihre Kammersinfonie objet diaphane zur Uraufführung. Weitere Aufträge erhielt sie von der Niedersächsischen Staatsoper Hannover, dem Badischen Staatstheater Karlsruhe, der Kammeroper Schloß Rheinsberg u. a. Sie wurde mehrfach mit Kompositionsstipendien und Preisen ausgezeichnet, so vom Berliner Senat, dem Niedersächsischen Kultusministerium, der Studienstiftung des deutschen Volkes und dem Göttinger Sinfonieorchester (1. Preis des Kompositionswettbewerbs 1994).
Als bewußt knappe, den Hörer nicht bevormundende Einführung zu ihrem Stück und seinem Titel hat Charlotte Seither folgende Zeilen verfaßt: “Der Begriff ‘Champlève’ bezeichnet in der Bildenden Kunst ein Objekt, bei dem sich das Material und die Art seiner Bearbeitung wie in ei-
ner Art ‘Einlegearbeit’ durchdringen: das fertige Produkt wird dort gleichermaßen mit dem Prozeß seines Entstehens bezeichnet, ist auf artifizielle Weise jedoch auch in seinem Entstehungsprozeß sichtbar gemacht. Interessierte mich an dieser ‘Verhaltensform’ zunächst nur die Art, wie sich Prozeß und Produkt miteinander ‘synthetisieren’, so eröffnete sie mir zunehmend Zusammenhänge, die mich meinem Ausgangspunkt in veränderter Weise wiederum zuführten: der Gattung Klaviertrio.”