Sextett Es-Dur, op. 81b | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Ludwig van Beethoven

Sextett Es-Dur, op. 81b

Sextett Es-Dur für zwei Hörner, zwei Violinen, Viola und Violoncello, op. 81b

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 193

Satzbezeichnungen

1. Allegro con brio

2. Adagio

3. Rondo. Allegro

Erläuterungen

In seiner Jugend hat Beethoven das Hornspiel erlernt, und zwar bei dem Bonner Hofmusiker Simrock, dem späteren Musikverleger. Der Hornschüler hat “seinem Meister späterhin manche harte Nuß zu knacken gegeben”, wie Beethoven selbst einmal in einem Brief gestand. Zu diesen “harten Nüssen” gehörte auch das Sextett für zwei Hörner und Streichquartett, in dem die Hörner “wie zu erwarten durchaus die führenden Stimmen sind” (Riemann). Es wurde erst 1810 im Druck veröffentlicht, woraus sich die hohe Opuszahl erklärt. Es erschien – natürlich! – bei Simrock. In der von Hugo Riemann überarbeiteten Beethovenbiographie von Alexander Wheelock Thayer wird eine treffende Charakterisierung des Stückes gegeben: “Es erhebt sich nirgends über Mozart, ja es kann demselben nicht gleichgestellt werden, da die Beethovensche Individualität noch keineswegs sich überragend geltend machte… Daß die Melodien schlicht gehalten, einfach sind, liegt daher in ihrer Bestimmung; daß sie wohlklingend und ausdrucksvoll sind, wird man bei Beethoven nicht anders erwarten; aber Offenbarungen einer tieferen Gemütsbewegung bieten sie nicht…
Das Largo, welches die gehaltenen Töne des Horns besonders in Anspruch nimmt, ist jedenfalls der klanglichen Wirkung nach sehr anziehend, sagt uns aber gegenüber anderen Beethovenschen Sätzen nichts Neues; das Rondo, munter und frisch, ist namentlich in dem Mittelsatz nicht ohne Originalität. Das Ganze kann nur eine freundlich heitere Stimmung hinterlassen, ohne tiefer zu greifen; letzteres war bei einer Musik, welche der Unterhaltung und der Vorführung der Kunstfertigkeit auf den Instrumenten dienen sollte, auch gar nicht beabsichtigt.”