"Liebestod" aus Tristan und Isolde | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Richard Wagner

"Liebestod" aus Tristan und Isolde

“Liebestod”, aus Tristan und Isolde

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 2168

Satzbezeichnungen

Erläuterungen

“Es ist dasselbe im Venusberg wie im Tristan, hier verliert es sich in die Anmut, dort in den Tod – überall der Schrei, die Klage.” Diese Äußerung Wagners vom 20.7.1880 belegt, wie sehr er noch über 15 Jahre nach der Entstehung des Tristan von dessen neuartiger, erregender Musik gebannt war. Schon während der Arbeit war er über seine eigenes Werk erstaunt: “Was wird das für Musik! Ich könnte mein ganzes Leben nur noch an dieser Musik arbeiten!”, und dieses Erstaunen ist auch aus der Retrospektive immer wieder zu spüren, wobei Isoldes Schlußgesang Leise, leise im Zentrum stand. So meinte Wagner, der Tristan zeige gegenüber seinen früheren Opern “eine bei Weitem größere Meisterschaft, die ich erst jetzt gewonnen habe: jetzt, wo ich Isoldes letzte Verklärung geschrieben.” Die Äußerung belegt im übrigen, daß er den sogenannten “Liebestod” Isoldes gar nicht als solchen, sondern als Verklärung, ja sogar als Auflösung im allumfassenden Kosmos im Sinne Schopenhauers verstanden wissen wollte.