Sonata a 4 | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Johann Joseph Fux

Sonata a 4

Sonata a 4 für Violine, Zink, Posaune, Fagott und Orgel

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 2244

Satzbezeichnungen

Erläuterungen

Der Steirer Johann Joseph Fux war Schmelzers berühmtester Nachfolger auf dem Posten des kaiserlichen Vize- und Hofkapellmeisters in Wien. Er war nicht wie Schmelzer Geiger und Ballettspezialist, sondern Organist und Kirchenmusiker und schon zu Lebzeiten legendär als Meister des Kontrapunkts im „alten Stil“ der Palestrina-Zeit. Seiner Quartettsonate für Violine, Zink, Fagott, Posaune und Orgel ist dieses Vorbild ohne weiteres anzuhören. Der erste Satz beginnt wie eine Motette Palestrinas, um erst im weiteren Verlauf Momente des konzertierenden Barockstils in das komplizierte Stimmengewebe einzuflechten. Im Adagio-Mittelsatz vereinfacht sich der Stil zu einem Triosonatensatz nach Corellis Vorbild, während das Finale ein schlichtes Tanzthema imitatorisch durchd ie Stimmen führt. Der Kontrapunkt in dieser Sonate ist des Verfassers der Gradus ad Parnassum (siehe oben) würdig, und er ist kaum weniger kunstvoll als an vielen Stellen der Kunst der Fuge. Es verwundert nicht, dass Carl Philipp Emanuel Bach Fux unter jenen Komponisten nannte, die sein Vater in seinen letzten Lebensjahren besonders bewundert hat.