Violinsonate F-Dur, op. 24 | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Ludwig van Beethoven

Violinsonate F-Dur, op. 24

Sonate F-Dur für Klavier und Violine, op. 24, „Frühlingssonate“

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 231

Satzbezeichnungen

1. Allegro

2. Adagio molto espressivo

3. Scherzo: Allegro molto

4. Rondo: Allegro ma non troppo

Erläuterungen

LUDWIG VAN BEETHOVEN schrieb seine 10 Sonaten für Violine und Klavier für Mäzene oder für reisende Geigenvirtuosen, mit denen er in Wien konzertierte. Kompositorisch knüpfen sie an die von Mozart begründete Gleichberechtigung der beiden Instrumente an. In der sog. Frühlingssonate, op. 24, ist dieses Vorbild sehr deutlich zu spüren, denn ihre Skizzen reichen bis in die Jahre 1794/95 zurück. Vollendet wurde sie jedoch erst 1801 – natürlich im Frühling, was aber ihren Beinamen weniger begründet hat als die Frühlingsgefühle, die das Werk anscheinend ausgelöst hat.
Dass die sog. „Frühlingssonate“ Beethovens heute eine eigene Opusnummer hat, verdanken wir dem Fehler eines Wiener Stechers. Das Werk, das parallel zur a-Moll-Sonate, op. 23, im Jahr 1800 entstand, wurde im Jahr darauf zusammen mit dieser als Deux Sonates …. Oeuvre 23 in Wien veröffentlicht. Da aber die Violinstimmen irrtümlich in verschiedenen Formaten gedruckt worden waren, trennte der Verleger die beiden Sonaten in der Neuauflage. So bildet die F-Dur-Sonate heute ein eigenes Opus, was ihrer Ausdehnung und Bedeutung entspricht. Statt einer Analyse sei hier die hellsichtige Rezension der Allgemeinen musikalischen Zeitung aus dem Jahr 1802 wiedergegeben: „Rec. zählt sie (die beiden Sonaten des damaligen Opus 23) unter die besten, die Beethoven geschrieben hat, und das heisst ja wirklich unter die besten, die gerade jetzt überhaupt geschrieben werden. Der originelle, feurige und kühne Geist dieses Komponisten, der schon in seinen früheren Werken dem Aufmerksamern nicht entgehen konnte, der aber wahrscheinlich darum nicht überall die freundlichste Aufnahme fand, weil er zuweilen selbst unfreundlich, wild, düster und trübe daherstürmte, wird sich jetzt immer mehr klar, fängt immer mehr an, alles Übermaß zu verschmähen, und tritt, ohne von seinem Charakter zu verlieren, immer wohlgefälliger hervor… Diese beiden Sonaten zeichnen sich unter anderen… ausser strenger Ordnung, Klarheit und sich selbst treu bleibender Ausführung, noch durch die heitern, aber keinswegs flachen Scherzo’s aus, die, sehr zweckmässig, in der Mitte angebracht sind…“