Concerto a 4 | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Georg Philipp Telemann

Concerto a 4

Concerto a 4 d-Moll für Flauto traverso, Violine, Violoncello und Basso continuo

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 2322

Satzbezeichnungen

1. Adagio

2. Allegro

3. Largo

4. Allegro

Erläuterungen

Im Frühwerk der kompierenden Freunde Telemann und Händel finden sich gelegentlich Überschneidungen wie etwa jenes Concerto a quattro in d-Moll, das in der Schömborn-Sammlung zu Wiesentheid unter Händels Namen überliefert ist, in der zweiten überlieferten Quelle allerdings Telemann zugeschrieben wird. Sein erster Satz ist eine Variante des Kopfsatzes von Händels frühem g-Moll-Oboenkonzert, und auch der dritte Satz gemahnt an andere Frühwerke des Komponisten. Die beiden schnellen Sätze dagegen klingen deutlich mehr nach Telemann als nach Händel. Das Puzzle der konkurrierenden Zuschreibungen löst sich auf, wenn man eine Gemeinschaftskomposition annimmt, gibt Telemann doch in seinen Autobiographien an, er habe 1701, mit dem “damals schon bedeutenden” Händel in regem Melodien-Austausch gestanden – Händel war damals erst 16 Jahre alt. Spinnen wir die Hypothese weiter, so könnte Händel dieses Frühwerk durchaus mit nach Italien genommen haben. Durch seinen obligaten Cellopart, den schönen Dialog zwischen Flöte und Geige und den Wechsel zwischen Händelschem Pathos und Telemannschem Esprit war es für die Musica da Camera seiner italienischen Gönner bestens geeignet.