Quartettsatz c-Moll, D 103 | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Franz Schubert

Quartettsatz c-Moll, D 103

Quartettsatz c-Moll für zwei Violinen, Viola und Violoncello, D 103 (ergänzt von Alfred Orel)

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 2350

Satzbezeichnungen

Grave – Allegro

Erläuterungen

SCHUBERTS FRAGMENT c-Moll, D 103, ist ein indirektes Zeugnis für die Auswirkungen von Salieris Unterricht. Fragmente nehmen im Schaffen Schuberts einen breiten Raum ein, was mit seiner Kompositionsweise zusammenhängt. Problematische Stücke hat er schnell zugunsten neuer Ideen beiseite gelegt und dann in der Regel nicht mehr aufgegriffen. In dem c-Moll-Quartettsatz aus dem Jahre 1814 hatte er sich in der Reprise vor dem zweiten Thema harmonisch in eine Sackgasse verrannt, aus der nach klassischen Regeln nicht mehr herauszukommen war. An dieser Stelle bricht der Satz ab. Das Manuskript suggeriert zwar, das Stück sei einmal vollständig gewesen und nur fragmentarisch überliefert, doch das Formproblem bleibt.

Alfred Orel hat dem Komponisten 1939 posthum aus dem Dilemma herausgeholfen, indem er den Satz unter Rückgriff auf die Reprise vervollständigte.