"O Lord, whose mercies numberless" | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Georg Friedrich Händel

"O Lord, whose mercies numberless"

Arie “O Lord, whose mercies numberless” aus dem Oratorium Saul

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 2524

Satzbezeichnungen

Erläuterungen

Händel schrieb seine Oratorien- und Opernarien in London zu einem nicht unwesentlichen Teil für hohe Männerstimmen, und zwar einerseits für italienische Kastraten (d. h. Sänger, die durch die Kastration im Kindesalter ihre Sopran- bzw. Altstimme behalten hatten), andererseits für englische Countertenöre, d. h. Baritonstimmen, die falsettierend die Lage eines Alts oder Mezzosoprans bewältigten. Die Kastraten beherrschten Händels Londoner Opernaufführungen, die Countertenöre fanden in seinen Oratorien ein eigenes Wirkungsfeld.
So könnte man die Arie “O Lord, whose mercies numberless“aus dem Oratorium Saul als typische “Countertenormusik” bezeichnen. Sie beschreibt eine ungleich spannungsvolle Situation aus “Saul”: Angesichts der Zornesausbrüche des israelischen Königs beschwört der junge David die Langmut Gottes, die auch dem König noch offenstehe. Über einem Teppich süßer Dissonanzen entfaltet sein Gesang den Wohllaut einer kantablen Opernarie.