"Danses concertantes mit Choral" | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Theo Brandmüller

"Danses concertantes mit Choral"

“Danses concertantes mit Choral” für Blechbläser mit Schlagwerk

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 2650

Satzbezeichnungen

I. pas de deux: “Doppelthema”
II. pas seul: Par mi
III. pas de trois: “Tanze Du Ungeheuer zu sanftem Lied”
IV. pas de trois: Par si – par la
V. “Choral mit Landschaft”
VI. pas de deux: “Doppelthema mit Landschaft”

Erläuterungen

Theo Brandmüller ist Musikfreunden in Rheinland-Pfalz und im Saarland gleichermaßen als Komponist wie Organist ein Begriff. Geboren 1948 in Mainz, studierte er zunächst Schul- und Kirchenmusik in seiner Heimatstadt, später Komposition bei Giselher Klebe, Mauricio Kagel, Cristobal Halffter und Olivier Messiaen. Orgelstudien bei Helmut Tramnitz und Gaston Litaize. Seit 1979 ist er Professor für Komposition an der Musikhochschule des Saarlandes, zudem leitet er seit langen Jahren zusammen mit Martin Redel die “Jugend komponiert”Kurse der Musikalischen Jugend Deutschlands e.V. auf Schloß Weikersheim. Seine Werke erhielten zahlreiche in und ausländische Preise, unter anderem den Förderpreis für Komponisten des Landes Rheinland-Pfalz 1972, den Förderpreis des SWF 1977, das Stipendium der “Cité Internationale des Arts” Paris sowie den Rom-Preis der Villa Massimo 1979. Theo Brandmüller ist auch als Konzertorganist im In- und Ausland tätig. Prominente Komponisten (u. a. Claude Ballif, Xavier Darasse) schrieben eigens für ihn Orgelwerke. Seit wirkt er als 1982 Organist an der Ludwigskirche Saarbrücken.
Danses Concertantes mit Choral hat Brandmüller im Auftrag von World Brass für diese Tournee geschrieben. Seine kurze Einführung zu dem Werk ist ebenso lakonisch wie aufschlußreich:

“Tanz und sogenannte Neue Musik, eine solche ‘Begriffsehe’, ein solches Begriffspaar mutet unvereinbar an: gerade deshalb reizte es mich, einmal diesem ‘Reiz der Unmöglichkeit’ kompositorisch nachzugehen. So entstanden 6 Tänze unterschiedlichster Formation und Charakteristik, ja manchmal geistert unsichtbar, dafür aber unüberhörbar die Silhouette eines Fred Astaire, die Silhouette des ‘tanzenden Elephanten’ durch die Partitur. Auch Sprachspielhaftes ist im IV. Satz ‘Par Si par la’ verteckt, wo nur die Töne h (= si) und a (= la) durcheinandergewirbelt werden… Ansonsten nicht zuviel der Worte.”

Zwei Worte seien dennoch ergänzt: Die Silben “Si” und “La” sind Tonsilben aus der sogenannten Solmisation. Die Begriffe Pas seul, Pas de deux und Pas de trois stammen aus der Ballettsprache und bezeichnen die Anzahl der jeweils Solo tanzenden Tänzer bzw. Tänzerinnen.