Zwölf Duos, KV 487 | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Wolfgang Amadeus Mozart

Zwölf Duos, KV 487

Zwölf Duos für zwei Hörner, KV 487

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 2948

Satzbezeichnungen

Erläuterungen

Im Sommer 1786, den entspannten Monaten nach der Uraufführung des Figaro, notierte Mozart während einer Kegelpartie mit Freunden auf einem eben vorhandenen Blatt Papier drei kurze Duos für zwei Blasinstrumente. Den Rest des Blatts füllten die übrigen anwesenden Musiker, Mozarts Kegelbrüder, mit Skizzen zu eigenen kleinen Werken. Aus Mozarts drei kleinen Stücken wurde im Verlauf des Sommers ein ganzes Dutzend, das später in Paris inm Druck erschien. Es hat die Mozartforschung einige Mühe gekostet, die originale Besetzung dieser Werke zu ermitteln. Erst als Violinduos missverstanden, sind die Stücke heute eindeutig dem Horn zugeordnet, nachdem man zwischenzeitlich geglaubt hatte, sie seien für zwei Bassetthörner, also tiefe Klarinetten in F, bestimmt. Heute weiß man, dass die Partien auf den Naturhörnern der Mozartzeit durchaus ausführbar waren – trotz einiger unbequem liegender Töne und Passagen. Die Stücke, die auf Violinen oder Klarinetten wie Anfängerstücke anmuten mochten, sind auf dem Horn „ausgepichte Viruosenstückchen“, so Dietrich Berke, der Herausgeber in der Neuen Mozartausgabe.

Von dieser Voraussetzung ausgehend, kann man das Szenario der sommerlichen Kegelpartie im Wien des Jahres 1786 noch etwas erweitern: Offenbar waren zwei reisende Hornvirtuosen – eine feste Musikerspezies im 18. Jahrhundert, meistens Brüder – bei Mozart eingetroffen; vielleicht waren es die berühmten Türrschmidts, die seinerzeit auch in Koblenz mit großem Erfolg gastierten. Der Komponist schleifte sie sogleich mit auf die „Kegelstatt“, wo er sie mit befreundeten Komponisten bekannt machte. Man kegelte und lachte, und wie immer, wenn Mozart in Gesellschaft und beim Spiel war (etwa auch beim geliebten Billard) wurde er zu Gelegenheitswerken angeregt.

Unter dieser Voraussetzung einer beiläufig produzierten Übungsmusik aus guter Laune heraus wirken diese zwölf Sätze höchst anziehend. Man kann sie in einer beliebigen Auswahl spielen oder zu drei Folgen von Allegrosätzen, Menuetten mit Trios, Andante- bzw. Largo-Sätzen und abschließenden Tanzsätzen zusammenstellen – gewissermaßen als drei separate Divertimenti.

2003
W.A.MOZART
Duos für zwei Hörner

Im Sommer 1786, nach der Uraufführung des Figaro, notierte Mozart während einer Kegelpartie mit Freunden auf einem eben vorhandenen Blatt Papier drei kurze Duos für zwei Blasinstrumente. Den Rest des Blatts füllten Mozarts Kegelbrüder mit Skizzen zu eigenen kleinen Werken. Aus Mozarts drei Stücken wurde im Verlauf des Sommers ein ganzes Dutzend. Es hat die Mozartforschung einige Mühe gekostet, die originale Besetzung dieser Werke zu ermitteln. Erst als Violinduos missverstanden, sind die Stücke heute eindeutig dem Horn zugeordnet, nachdem man zwischenzeitlich geglaubt hatte, sie seien für zwei Bassetthörner (tiefe Klarinetten in F) bestimmt. Heute weiß man, dass die Partien auf den Naturhörnern der Mozartzeit durchaus ausführbar waren – trotz einiger unbequem liegender Töne und Passagen. Die Stücke, die auf Violinen wie Anfängerstücke anmuten mochten, sind auf dem Horn „ausgepichte Viruosenstückchen“, so Dietrich Berke, der Herausgeber in der Neuen Mozartausgabe. Von dieser Voraussetzung ausgehend, kann man sich das Szenario der Kegelpartie im Sommer 1786 noch weiter ausmalen: Offenbar waren zwei reisende Hornvirtuosen – eine feste Musikerspezies im 18. Jahrhundert, meistens Brüder – bei Mozart eingetroffen; vielleicht waren es die berühmten Türrschmidts, die seinerzeit auch in Koblenz mit großem Erfolg gastierten. Der Komponist schleifte sie sogleich mit auf die „Kegelstatt“, wo er sie mit befreundeten Komponisten bekannt machte. Man kegelte und lachte, und wie immer, wenn Mozart in Gesellschaft und beim Spiel war (etwa auch beim geliebten Billard) wurde er zu Gelegenheitswerken angeregt.

Unter dieser Voraussetzung einer beiläufig produzierten Übungsmusik aus guter Laune heraus wirken diese zwölf Sätze höchst anziehend. Man kann sie in einer beliebigen Auswahl spielen oder zu drei Folgen von Allegrosätzen, Menuetten mit Trios, Andante- bzw. Largo-Sätzen und abschließenden Tanzsätzen zusammenstellen – gewissermaßen als drei separate Divertimenti.