"Musica ricercata" | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

György Ligeti

"Musica ricercata"

Drei Stücke aus „Musica ricercata“

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 2969

Satzbezeichnungen

Erläuterungen

Der Ungar György Ligeti ist der einzige Komponist unseres Programms, der gleichsam von außen ans Klavier herantrat. Er war nie Klaviervirtuose wie Bach, Mozart oder Beethoven, und er ist den Tasteninstrumenten – Orgel, Cembalo und Klavier gleichermaßen – stets mit einem gewissen Vorbehalt begegnet; für ihn waren sie „gigantische Protesen“. Der Klangmagier Ligeti konnte sich hier nicht so ungehemmt enfalten wie in seinen schon legendären Orchesterwerken (Lontano, Melodien, Ramifications), und auch auf Konzertprogrammen tauchen seine Klavierstücke eher selten auf – nicht zuletzt ihrer intrikaten technischen Anforderungen wegen. Ihr perkussiver Zug rückt sie in die Nähe Bartóks, während die Herausarbeitung eher abstrakter „Muster“ im Klavierklang (Überlagerung von rhythmischen Gittern etc.) Ligetis ureigenstes Terrain ist. Die elf Klavierstücke der Musica ricercata waren sein frühester publizierter Klavierzyklus. Sie stammen aus den Jahren 1951-53, als er noch ein junger Komponist im folkloristischen Ambiente der ungarischen Nachkriegsmoderne war. Bartók und Kodály waren deutlich erkennbar seine Vorbilder.