Sinfonia d-Moll | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Johann Christoph Friedrich Bach

Sinfonia d-Moll

Sinfonia d-Moll (vor 1768)

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 3165

Satzbezeichnungen

1. Allegro

2. Andante amoroso

3. Allegro assai

Erläuterungen

J. C. F. BACH
Sinfonie d-Moll

Der zweitjüngste Sohn Johann Sebastian Bachs hat sich in dieses Programm sozusagen verirrt: er war Deutscher, wirkte an einem norddeutschen Hof und war nie in Italien wie sein Bruder Christian. Dennoch wurde auch er vom italienischen Streicherstil geprägt. Die Einflusswege liefen über Leipzig, Dresden und Berlin, sämtlich Hochburgen der Vivaldi- und Italienrezeption. Laut Andreas Friesenhagen war Christoph „selten spritziger als in der d-Moll-Sinfonie aus der Mitte der 1760er Jahre… Ihre drei kurzen Sätze besitzen ausgeprägte Charaktere. Der erste, ein Allegro, mit stürmischem Gestus, der an eine düstere Opernszene erinnert, macht sich den Charakter der Tonart d-Moll zunutze. Der Satz endet auf einem Halbschluss und ist auf diese Weise unmittelbar mit dem zarten Andante amoroso, dem mit Dämpfern „con sordini“ zu spielenden zweiten Satz verbunden, dessen Tonfall sich der Opera buffa nähert. Das Allegro assai, eine Bourrée mit einer aus italienischen Concerti grossi abgeleiteten und daher altertümlich-barocken Faktur beschließt das Werk.“ Den Hörern bleibe überlassen, in diesem Werk Spuren Italiens wiederzuentdecken. (Karl Böhmer)