Violinsonate A-Dur, KV 305 | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Wolfgang Amadeus Mozart

Violinsonate A-Dur, KV 305

Sonate A-Dur für Violine und Klavier, KV 305

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 3264

Satzbezeichnungen

1. Allegro di molto

2. Thema. Andante grazioso – Var. I-VI (Allegro)

Erläuterungen

2004
W. A. Mozart
Violinsonate A-Dur, KV 305

Am 6. Oktober 1777 schrieb Mozart aus München an seinen Vater: „Ich schicke meiner Schwester hier 6 Duetti à Clavicembalo e Violino von Schuster… sie sind nicht übel. Wenn ich hier bleibe, so werde ich auch 6 machen, auf diesen gusto, denn sie gefallen hier sehr.“ Obwohl das Schicksal den jungen Komponisten schnell aus der Isar-Metropole hinausführte, machte er sein Vorhaben der „6 duetti“ wahr: Innerhalb eines Jahres schrieb Mozart auf seiner großen Reise nach Mannheim und Paris die Sonaten KV 301-306 und veröffentlichte sie im Druck. Ihren Beinamen „Kurfürstin-Sonaten“ erhielten sie durch die Widmung an die in München residierende Kürfürstin Elisabeth Auguste von Pfalz-Bayern.

Die Anregung durch die Werke des Dresdner Hofkomponisten Joseph Schuster trug reiche Früchte, Nach den frühen Sonaten, die Mozart zu Wunderkind-Zeiten in den 1760er Jahren veröffentlicht hatte, zeigen die sechs Kurfürstin-Sonaten eine deutliche Fortentwicklung. Hatte in den frühen Werken die Violine eher fakultativ den Klang des in jeder Hinsicht dominierenden Cembalos angereichert, so entwickelte Mozart jetzt einen gleichberechtigten Dialog zwischen Streich- und Tasteninstrument, das nun auch ein Fortepiano sein konnte – eine Meisterschaft, mit der er in späteren Werken die Gattung der Violinsonaten zu einem ersten Höhepunkt führte.

In mancherlei Hinsicht ist die im Frühjahr 1778 in Mannheim entstandene Sonate KV 305 A-Dur ein gutes Beipiel für die Entwicklung hin zu dieser neuen Meisterschaft: Zwar ist sie noch zweisätzig aufgebaut – erst KV 306 erhielt die später klassische Form schnell-langsam-schnell. Doch schon im spritzigen Eröffnungssatz mit seinem signalhaften Beginn treten Violine und Klavier unisono als gleichberechtigte Partner an, um im Tema con variazioni des zweiten Satzes von der Klavier-Solovariation bis zum rasanten Schluss zahlreiche Verwebungen beider Instrumente jenseits des bloßen Führens und Begleitens durchzudeklinieren.