Serenade | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Michael Stöckigt

Serenade

Serenade für vier Fagotte (1991)

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 3405

Satzbezeichnungen

1. Allegretto

2. Andante

3. Tempo di Minuetto

4. Allegro risoluto

Erläuterungen

2004
MICHAEL STÖCKIGT
Serenade

Wer an den Musikspezialschulen in der DDR seine Ausbildung erhielt und dann – wie der 1957 geborene Michael Stöckigt – in die Kompositionsklassen der Hanns-Eisler-Hochschule im Osten Berlins wechselte, den erwartete eine fest in den Traditionen gründende Ausbildung, die ihren Blick nicht primär auf die Avantgarde des Westens richtete. Michael Stöckigt beginnt seine 1992 vollendete Serenade für vier Fagotte sozusagen demonstrativ mit gebrochenen C-Dur-Dreiklängen im dritten und vierten Fagott. Fast minimalistisch bilden sie den Klanggrund für einen Dialog der ersten beiden Fagotte, die mit ironischem Augenzwinkern Divertimento-Atmosphäre alla Mozart verbreiten.

Der Linie eines rhythmisch geradlinigen, harmonisch hintergründigen Klassizismus ist Stöckigt in diesem Werk treu geblieben: ein kantables Andante, ein ironisch gebrochenes Menuett und ein lautes Allegro risoluto folgen. Zwischen 1974 und 1981 Preisträger internationaler Kompositionswettbewerbe, gehört Stöckigt heute ins eher konservative Lager der zeitgenössischen Musik. Seine Serenade hat er für das Berliner Fagottquartett geschrieben, von dem sie 1993 uraufgeführt wurde.