Mazurka a-Moll, op. 67,4 | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Frédéric Chopin

Mazurka a-Moll, op. 67,4

Mazurka a-Moll, op. 67,4

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 3509

Satzbezeichnungen

Allegretto

Erläuterungen

2004
FRÉDÉRIC CHOPIN
Sieben Mazurken

Hundert Jahre, nachdem sich die Pariser an den Pièces de Clavecin eines Rameau erfreut hatten, waren in den Salons der französischen Hauptstadt die Clavecins längst gegen Pianos ausgetauscht worden. An diesen nahmen wechselweise die großen Virtuosen der Zeit Platz, um sich teils in “Blendwerk für die Damen”, teils in poetischen Charakterstücken zu ergehen. Etwas vom alten Geist der französischen Suite blieb dabei erhalten: die Vorliebe für Tänze, danan man eine neues, poetisches Flair verlieh.

Die Seele der Pariser Salons war, so Heinrich Heine, Chopin, der “aus dem Lande Mozarts, Raffaels, Goethes” stammte, dessen “wahres Vaterland das Traumreich der Poesie” war. Auch Robert Schumann kam auf Goethe zu sprechen, um die Kunst seines großen Kollegen zu charakterisieren: “Lernen lässt es sich wohl nicht, wie man in so kleinem Raum Unendliches sammeln könne: aber übe man sich in Bescheidenheit in Betrachtung solch hoher dichterischen Vollendung, denn wie es hier vom Herzen quillt, unmittelbar, wie Goethe jenes Urausfließende nennt, übervoll, selig im Schmerz, unnachahmlich.”

Für die Nocturnes formuliert, gilt dieser Satz ebenso für Chopins 56 Mazurken, die nur äußerlich die polnischsten seiner Werke sind. Schumann bemerkte dazu: “Die Mazurek hat Chopin gleichfalls zur kleinen Kunstform emporgehoben; so viele er geschrieben, so gleichen sich nur wenige. Irgend einen poetischen Zog, etwas neues in der Form oder im Ausdruck hat fast jede..” Die sieben Mazurken, die Denys Proshayev ausgewählt hat, bestätigen diesen Satz. Sie stammen aus verschiedenen Bänden, teils aus den frühen, noch von Chopin selbst edierten Opera 7 und 33, teils aus den posthum herausgegebenen Bänden Opus 67 und 68. Manche Mazurka blieb auch damals ungedruckt und deshalb ohne Opuszahl wie die beiden D-Dur-Mazurken Nr. 53 und 56.