Duo Nr. 42 | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Béla Bartók

Duo Nr. 42

Duo Nr. 42 aus den 44 Duos für zwei Violinen, „Arabischer Gesang“

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 3578

Satzbezeichnungen

Erläuterungen

2002
BÉLA BARTÓK
Duos für zwei Violinen

Das Duo für zwei gleiche Instrumente hat bis heute die Funktion eines Anfängerkurses in der Kammermusik. Mit dem Schüler an der Ober- und dem Lehrer an der meist schwereren Unterstimme ist es unverzichtbarer Bestandteil jedes Instrumentalunterrichts, und genau unter diesen Vorzeichen wurde es im 20. Jahrhundert neu definiert.

Beim Schottverlag in Mainz erschien 1932 ein Heft mit ungarischer Geigenmusik, das neben Werken von Seiber, Jemnitz und Kadosa auch sieben Stücke für zwei Violinen von Béla Bartók enthielt. Es handelte sich um Band 4 der Reihe Spielmusik für Violine, die von dem Freiburger Musikpädagogen Erich Doflein herausgegeben wurde. Ursprünglich sollte dieser Band ganz Bartók vorbehalten bleiben; auf Dofleins Anregung hin hatte er insgesamt 44 Duos für zwei Violinen geschrieben. Bartóks Verlag, die Universal Edition in Wien, gab aber die Serie für die Mainzer Konkurrenz nicht frei, sondern ließ nur einen Vorabdruck in Auswahl zu. 1933 erschienen dann Bartóks Duos in vier Heften komplett in Wien.

Musik für den Unterricht nahm in Bartoks Schaffen damals schon einen breiten Raum ein – vom frühen Klavierzyklus Für Kinder bis hin zu dem 1926 begonnenen, weitverzweigten Mikrokosmos für junge Pianisten. Die Violinduos waren also das Werk eines erfahrenen Pädagogen.

Bartók legte jedem der Stücke mit Ausnahme des Arabischen Gesangs und eines weiteren Tanzes eine ungarische Bauernmelodie zugrunde. Die Titel – in unserer Auswahl Spottlied, Hinketanz, Rutenische Kolomeyka, Erntelied, Wallachischer Tanz und Dudelsack – weisen einerseits auf den folkloristischen Ursprung jeder Melodie hin, andererseits setzen sie die Fantasie der lernenden Spieler in Gang. Bartók gestattete ausdrücklich den Konzertvortrag dieser zunächst nur pädagogisch konzipierten Musik und gab Hinweise für die Zusammenstellung von vier bis acht Stücken zu kleinen Suiten. Unsere Interpreten haben sich ihre Suite selbst zusammengestellt.