Prélude, Gavotte und Gigue nach Bachs E-Dur-Partita | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Sergej Rachmaninow

Prélude, Gavotte und Gigue nach Bachs E-Dur-Partita

Prélude, Gavotte und Gigue nach Bachs E-Dur-Partita

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 3934

Satzbezeichnungen

1. Prélude
2. Gavotte
3. Gigue

Erläuterungen

2000
SERGEJ RACHMANINOW
Prélude, Gavotte und Gigue

In den Klavierabenden der Virtuosen waren Bach-Bearbeitungen alla Busoni etwas für zwischendurch, für das lyrische Intermezzo in einem Virtuosenprogramm, oder für nachher, für die versonnene Zugabe. Sergej Rachmaninow allerdings liebte es, seine Klavierabende in den 1930er- und 1940er-Jahren mit einem Bacharrangement zu eröffnen: Prélude, Gavotte und Gigue nach der E-Dur-Partita für Violine von Bach. Wie Bach selbst 1729, als er das Preludio für Orgel und Orchester arrangierte, hat auch Rachmaninow in seinem Arrangement von 1933 an Kontrapunkten und Mittelstimmen hinzugefügt, was nur eben unter der glänzenden Kaskade der ehemaligen Violinsolostimme Platz fand. Bei dem russischen Nachromantiker wird daraus freilich unversehens ein schillernd-impressionistisches Farbenspiel. Die Gavotte, schon bei Bach mehrstimmig und fraglos eine seiner schönsten Melodien, hat Rachmaninoff mit kleinen Imitationen und fast “jazzoiden” Akkorden angereichert, die Gigue als schillerndes Klangspiel.

Karl Böhmer