Quintett | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Nino Rota

Quintett

Quintett (1935) für Flöte, Oboe, Viola, Cello und Harfe

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 3996

Satzbezeichnungen

1. Allegro ben moderato

2. Adagio

3. Allegro vivace

Erläuterungen

2000 Quintetto (1935)
Neben Morricone und Annuncio Mantovani war Nino Rota der dritte international erfolgreiche italienische Filmkomponist der Nachkriegszeit. Er schrieb die Musik zu allen Fellini-Filmen von 1952 bis 1979, komponierte für Regisseure wie Coppola, Visconti und Zeffirelli. Im Gegensatz zu dem 17 Jahre jüngeren Morricone hatte er seine Karriere schon vor dem II. Weltkrieg begonnen – in den Fußstapfen seines Lehrers Alfredo Casella -, und er hat das klassische Metier auch nach dem Einstieg ins Filmgeschäft weiter gepflegt. Es liegt dabei weniger an den Zwängen des Filmbusiness als an Rotas eigener musikalischer Sprache, dass in seinen Opern und Kammermusiken weit mehr Wohlklang und Dur-Moll-Akkordik zu finden ist als in den zeitgenössischen Werken nördlich der Alpen.
Sein C-Dur-Quintett von 1935 unterstreicht seinen Ruf als „italienischer Ravel“ durch die impressionistische Besetzung mit Harfe, Holzbläsern und Streichern und durch die luftige Aura einer durchweg „schönen“ Musik. Der erste Satz kostet die weiche, schwingende Bewegung seines wiegenliedartigen Themas weidlich aus; ein zweiter Gedanke im Scherzando-Tonfall kann kaum als Kontrast bezeichnet werden. Im Adagio-Mittelsatz umrahmt ein archaischer Gesang im dorischen Kirchenton einen Espressivo-Mittelteil. Das Finale erinnert in seinem spielerischen Ton, in der Omnipräsenz des simplen Tanzthemas und in den überraschenden Adagio- und Cantabile-Einschüben fast ein wenig an ein Haydn-Finale.

Zumindest eine Melodie des Italieners Nino Rota kennt jeder: die Titelmusik zu Der Pate. Immer, wenn Marlon Brandos aufgedunsenes Übervater-Gesicht im Filmepos von Francis Ford Coppola auf der Leinwand erschien, erklang Nino Rotas berühmte Melodie. Die Rolle des Don Corleone im ersten Teil der Godfather-Trilogie verbindet sich für uns ebenso untrennbar mit dieser Musik wie die übrigen Figuren des Epos, gespielt von Al Pacino, Robert de Niro u.a.

Der Mailänder Nino Rota gehörte zu einer Trias italienischer Komponisten, die dank Hollywood zu weltweitem Ruhm gelangten: Ennio Morricone, Annuncio Mantovani und eben Rota. Er schrieb die Musik zu allen Fellini-Filmen von 1952 bis 1979, komponierte für Regisseure wie Coppola, Visconti und Zeffirelli. Im Gegensatz zu dem 17 Jahre jüngeren Morricone hatte er seine Karriere schon vor dem Zweiten Weltkrieg begonnen – in den Fußstapfen seines Lehrers Alfredo Casella -, und er hat das klassische Metier auch nach dem Einstieg ins Filmgeschäft weiter gepflegt. Es mag angesichts seiner eingängigen Filmthemen nicht verwundern, dass sich auch in Rotas Kammermusik und Sinfonik weit mehr Wohlklang findet als in vielen Werken des 20. Jahrhunderts. Man sagte ihm zu recht nach, der Maurice Ravel Italiens zu sein. Dies bestätigt auch die schöne Sonate für Flöte und Harfe, die gerade in ihrem Klang an die Musik des französischen Impressionismus anknüpft.