Serenade, op. 95 | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Anton Diabelli

Serenade, op. 95

Serenade, op. 95

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 4067

Satzbezeichnungen

1. Marcia

2. Andante cantabile

3. Scherzando. Un poco allegretto

4. Menuetto

5. Allegretto

Erläuterungen

1999
ANTON DIABELLI
Serenade, op. 95

Anders als London und Paris war Wien um 1800 noch kein Zentrum des Harfenspiels. Hier gab die Gitarre den virtuosen Ton in den vornehmen Salons an, wobei auch in der GitarrenKammermusik die Kombination mit Flöte und Viola eine wichtige Rolle spielte. In beiden Fällen ergänzen das hohe Blasinstrument und das Streichinstrument in Alt- bzw. Tenorlage ideal den Klang des akkordischen Zupfinstruments. Übertragungen von Gitarren-trios auf die Harfe sind deshalb durchaus zu rechtfertigen. Ein solches Arrangement eröffnet unser Konzert.

Sein Komponist, Anton Diabelli, ist heute als Namensgeber der Beethovenschen Diabelli-Variationen noch allgemein bekannt. Der im Salzburgischen geborene Schüler Michael Haydns war ursprünglich Mönch, mußte sich aber nach der Säkularisierung seines Klosters 1803 einen neuen Beruf suchen und wurde Klavier- und Gitarrenlehrer in Wien. Seit 1818 Kompagnon eines Musikverlegers, wurde er nach 1820 zu einer Schlüsselfigur im Wiener Musikleben. Er war der Hauptverleger Franz Schuberts und kaufte dessen nachgelassene Manuskripte, ohne sie jedoch vollständig zu veröffentlichen. Als Komponist trat er durch Virtuosenliteratur für Gitarre und durch biedermeierliche Unterhaltungsmusik hervor, zu der auch seine Serenata, op. 95, gehört.