"If I were a rich man" aus The Fiddler on the Roof | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Jerry Bock

"If I were a rich man" aus The Fiddler on the Roof

“If I were a rich man” aus dem Musical The Fiddler on the Roof
Arr. Sergej Drabkin

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 4164

Satzbezeichnungen

Erläuterungen

2005
Jerry Bock
“Wenn ich einmal” aus Anatevka

Fiddler on the Roof lautet der Originaltitel jenes Broadway-Musicals von Jerry Bock, das auf deutschen Bühnen als Anatevka bekannt wurde. In den Melodien dieses Stücks tauchen wir tief ins Leben der New Yorker Juden ein, die ihre Kindheit in den “Schtetls” des zaristischen Russland verbracht hatten.

Um einen solchen trauerten 1916 in New York mehr als 100.000 Menschen. Sie folgten dem Sarg des jidischen Schriftstellers Scholem Alejchem, der als Scholem Rabinowitsch 1859 in der Nähe von Kiew geboren worden war. Als Autor hatte er sich den Künstlernamen “Alejchem” gegeben, was so viel wie “Friede mit euch” bedeutet, und hatte das Jiddische in seiner Literatur zur Weltsprache gemacht.
Er selbst nannte sich “a humorißt, a schraiber”, denn es war sein Humor, der die Leser auf der ganzen Welt in seinen Bann zog, besonders in seinem Roman Tewje der Milchiger (1894). Diese teils grotesken, teils anrührenden Szenen aus einem jüdischen Schtetl im zaristischen Russland waren eine ideale Vorlage für ein Bühnenstück, doch bedurfte es der liberalen Atmosphäre auf dem New Yorker Broadway der Sechziger Jahre, um daraus ein Musical zu machen.

Seit 1964 geht Tewje der Milchiger in der Musical-Bearbeitung als The Fiddler on the Roof oder Anatevka über die Bühnen der Welt, “wobei der Erfolg nicht zuletzt den Ohrwürmern des Komponisten Jerry Bock zuzuschreiben ist, mit denen jene schon zum Mythos stilisierte, bizarre Welt, die wir aus den frühen, noch in Russland entstandenen Bildern Mac Chagalls kennen, erweckt wird” (Ursula Homann).

Als Jerry Bock diesen Stoff 1964 zusammen mit seinem Textdichter Sheldon Harnick ausarbeitete, war ihm dies eine Herzensangelegenheit. In New Haven (Connecticut) geboren, entstammte er einer Familie russisch-ungarisch-deutscher Juden. In den Dorfszenen des Sholem Alejchem konnte er sich unmittelbar wiederfinden. In seiner Musik hat Bock auf ebenso dezente wie authentische Weise die Lieder der osteuropäischen Juden zitiert und ins jazzige New Yorker Idiom der Musicals eingearbeitet. Die Choreographie für die Uraufführung dieses Klassikers besorgte übrigens Jerome Robbins, der Choreograph der West Side Story.