Adagio für Violoncello und Harfe | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Ludwig van Beethoven

Adagio für Violoncello und Harfe

Adagio für Violoncello und Harfe WoO 33 Nr. 1

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 4232

Satzbezeichnungen

Erläuterungen

Ludwig van Beethoven
Adagio für Violoncello und Harfe

Ein Originalwerk für Violoncello und Harfe hat Ludwig van Beethoven nicht geschrieben. 1902 tauchte allerdings in einer Berliner Sammlung das Autograph eines “unbekannten Adagios von Beethoven” auf, das Jacques van Lier “zum Konzertgebrauch” für Cello und Klavier einrichtete. Das ursprünglich in F-Dur stehende, nun in D-Dur publizierte Werk hatte Beethoven für die Flötenuhr komponiert, d.h. eine mechanische Orgel im Wiener Kunstkabinett des Grafen Deym. Das kleine Orgelwerk, dessen Pfeifen flötenartig klangen, spielte Musikstücke ab, die in Form von Metallstiften auf Walzen aufgetragen war. Das regelmäßige Abspielen der Walze wurde durch eine Uhr geregelt. Daher der Name “Flötenuhr”. Im Wachsfigurenkabinett des Grafen Deym waren diese Uhren mit Darstellungen berühmter Persönlichkeiten verknüpft.

Außer dem hier gespielten Adagio komponierte Beethoven noch vier weitere Stücke für Deyms Flötenuhr. Vor ihm hatte immerhin schon Mozart seine beiden großen Fantasien für Orgelwerk in f-Moll, KV 594 und 608, Deyms Flötenuhr gewidmet. Als Cellosolo mit Harfenbegleitung hat Beethovens Adagio eine überzeugende Neufassung für den Konzertsaal gefunden.