Michi | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Noriko Miura

Michi

für Viola und Klavier

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer:

Erläuterung

Die japanische Komponistin Noriko Miura hat in ihrem Duo Michi ein ganzes Arsenal moderner Spieltechniken auf der Viola verwendet – eine Herausforderung für jeden Solisten, der sich diesem „Solo“ stellt. Das Klavier ist nicht immer gleichberechtigter Partner, manchmal nur „Klanggrund“ oder „Stichwortgeber“. Das im letzten Jahr entstandene Werk ist in vier kurze Sätze gegliedert. Der erste Satz, con sordino vorzutragen, spielt mit dem Kontrast zwischen an- und abschwellenden Tremoli in tiefer Lage und extrem hohem Fortissimo sowie bizarren Arpeggi. Con brio („feurig“) ist der zweite Satz vorzutragen, eine Klangstudie aus Trillern sul ponticello. Lament („Klage“) heißt der dritte Satz, in dem das Klavier mit feierlichen, leisen Akkorden vorangeht, fast wie der Continuo in einem barocken Lamento. Darüber setzt die „Singstimme“ alias Viola ein, wie von Ferne (lontano) mit lange ausgehaltenen Tönen und Flageolett im messa di voce. Brillante steht über dem hohen Es, das in Klavier und Bratsche das Finale eröffnet. Auch sonst bestimmt hier der brillante Finalgestus die Musik – so, als habe die Komponistin eine romantische Sonate in vier Sätzen „en miniature“ schreiben wollen.