Sinfonie C-Dur, op. 13 Nr. 5 | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Carl Stamitz

Sinfonie C-Dur, op. 13 Nr. 5

Sinfonie C-Dur, op. 13 Nr. 5 für Kammerocherster

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer:

Besetzung

Kammerorchester

Satzbezeichnung

Grave, Allegro assai
Andante grazioso
Allegro

Erläuterung

2017 ist ein Stamitz-Jahr: Im Juni jährte sich zum 300. Mal der Geburtstag des böhmischen Geigers und Komponisten Jan Václav Stamic, der als Gründer der „Mannheimer Schule“ unter seinem deutschen Namen Johann Stamitz weltberühmt wurde. Bei seinem frühen Tod im Alter von 39 Jahren waren seine beiden Söhne Carl und Anton noch minderjährig. Erst später entwickelten sich die beiden geborenen Mannheimer zu würdigen Erben ihres Vaters, insbesondere der Ältere, der im Mai 1745 auf die Namen Carl Philipp getauft wurde.

Carl Stamitz legte die Grundlage für seine spätere Karriere als Orchestermitglied in Mannheim und Schwetzingen. Später reiste er als Virtuose auf Viola und Viola d’amore quer durch Europa und publizierte Kompositionen in allen Genres der Instrumentalmusik von Klarinettenquartetten bis hin zu großen Sinfonien. Seine C-Dur-Sinfonie, 1789 in Amsterdam gedruckt, zählt zu den schönsten Werken dieses Genres aus der Mozartzeit. Selbst vor Mozarts Sinfonien muss sie sich nicht verstecken, was man deshalb besonders betonen muss, weil Mozart durch sein gehässiges Urteil über die Stamitz-Brüder wesentlich zu deren Geringschätzung beitrug. Nach einer Begegnung mit dem in Paris lebenden Anton Stamitz schrieb er am 9. Juli 1778 an seinen Vater:

„von die 2 stamitz ist nur der jüngere hier – der ältere | der wahre Hafeneder-Componist | ist in London – das sind 2 Elende Notenschmierer – und spieller – Säüffer – und hurrer – das sind keine leüte für mich – der hier ist, hat kaum ein gutes kleid auf den leib.“

Diesen gehässigen Tratsch muss man nicht ernst nehmen. Mozarts notorische Abwertung potentieller Konkurrenten erreichte während seiner Paris-Reise von 1778 einen traurigen Höhepunkt. Von dem damals in London gastierenden Carl Stamitz dürfte er kaum ein Werk gekannt haben. Dennoch benutzte er gerade für ihn den Ausdruck „Hafeneder-Componist“, was für die Mozarts gleichbedeutend war mit totaler Einfallslosigkeit. Davon kann in Carl Stamitz’ C-Dur-Sinfonie keine Rede sein.