Sonate F-Dur | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Joseph Fiala

Sonate F-Dur

Sonate F-Dur für Oboe und Fagott

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer:

Satzbezeichnung

1. Allegro commodo
2. Larghetto sostenuto
3. Rondo. Allegretto

Erläuterung

Im ersten Werk nach der Pause präsentieren sich die beiden Preisträger unseres Trios gemeinsam: der Fagottist Theo Plath, der im letzten Jahr den Preis der Michael-Buse-Stiftung erhielt, und Johanna Stier, die Preisträgerin dieses Jahres. Als Duo haben sie sich ein Werk ausgesucht, das nicht zufällig fast wie Mozart klingt: Sein Komponist Josef Fiala war ein enger Freund des Salzburger Komponisten.

Wieder einmal regnete es in Salzburg, wieder einmal versammelten sich sittsame Bürgerinnen und Bürger an einem Samstagnachmittag zum Kartenspielen. Eine von ihnen, Nannerl Mozart, die Schwester des Komponisten, notierte in ihrem Tagebuch: „Nachmittag Herr Weyrother und Fiala bei uns. Tarock gespiellt. Mein Bruder hat bei hof spiellen müssen. Es hat geregnet.“ Zweifellos wäre es Bruder Wolfgang an jenem 2. September 1780 ebenfalls lieber gewesen, zuhause Karten statt bei Hofe Klavier zu spielen und seinem Freund Josef Fiala Gesellschaft zu leisten, um die trübe Stimmung des notorischen Salzburger „Schnürlregens“ zu vertreiben. Fiala war ein gern gesehener Gast im Hause Mozart, denn seiner Gewandtheit im Kartenspielen entsprach seiner Umgänglichkeit als Mensch und seiner Virtuosität als Bläser.

Der aus dem böhmischen Lochwitz stammende Musiker war auf Oboe, Viola und Violoncello gleichermaßen gut ausgebildet worden. In späteren Jahren, als ihn ein „Brustdefekt“ am längeren Blasen hinderte, verlegte er sich ganz aufs Cello. Nach Salzburg kam er 1778 als Solo-Oboist der Hofkapelle und um die „Harmonie-Tafelmusik“ des Fürsterzbischofs in einen „besseren Stand“ zu setzen. Dies ist ihm in kürzester Zeit gelungen, daneben begeisterte er sich für Mozarts Oboenkonzert und für dessen weitere Kompositionen. Nach Konzertreisen als Cellist bekleidete Fiala seine letzte Stellung am Fürstenbergischen Hofe in Donaueschingen.

Mozart lernte den sympathischen Böhmen bereits 1777 als Solo-Oboisten der Münchner Hofkapelle kennen und schätzen. Höchst angetan schrieb er damals über ein von Fiala einstudiertes Ensemble von Bläsern: „man kennt aber ganz gut, das sie von Fiala abgerichtet worden. Sie bliesen stücke von ihm; und ich mus sagen, das sie recht hübsch sind. er hat sehr gute gedancken.“

Auch das hier gespielte Duo concertante F-Dur hat „sehr gute Gedanken“, die Fiala in die klassischen drei Sätze einer Sonate packte: ein Allegro in Sonatenform, ein Larghetto sostenuto als langsamen Satz und ein Rondo im gemäßigten Allegretto-Tempo.