Streichquintett Es-Dur, op. 97 | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Antonin Dvorák

Streichquintett Es-Dur, op. 97

Quintett Es-Dur für zwei Violinen, zwei Viola und Violoncello, op. 97 (Spillville, Iowa, Juli 1893)

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 588

Satzbezeichnungen

1. Allegro non tanto

2. Allegro vivo – Minore. Un poco meno mosso

3. Larghetto:
Var. I. Un poco più mosso – Poco meno
Var. II. Poco più mosso
Var. III.
Var. IV. Poco meno mosso
Var. V. Un poco più mosso – Meno mosso – Maggiore

4. Finale. Allegro giusto

Erläuterungen

04./05./06.02.1993:
ANTONIN DVORAKS Streichquintett Es-Dur ist ein künstlerisches Ergebnis seiner, durch die 9. Sinfonie berühmt gewordenen Reise „in die Neue Welt“. Aus derselben klangen seine musikalischen Botschaften nicht nur nach Europa herüber; sie lösten auch ein in der amerikanischen Öffentlichkeit damals vieldiskutiertes Problem: die Frage nach einer nationalen Musik der Vielvölkergemeinschaft USA. Der Tscheche Dvorak war – als prominentester Vertreter der Nationalschulen Osteuropas – ganz bewußt nach New York eingeladen worden, um den Amerikanern den Weg zu einer eigenen Nationalmusik zu weisen. Dvorak nahm sich des Problems zunächst theoretisch an; in Zeitungsartikeln plädierte er für die Melodien der Schwarzen und Indianer als Quellen einer authentisch „amerikanischen“ Musik. Den praktischen Beweis erbrachte er im Dezember 1893 mit der Sinfonie Aus der Neuen Welt. Sie traf jenen authentischen Ton, den Publikum und Kritik sehnsüchtig erwartet hatten, und wurde sogleich zur „amerikanischen“ Sinfonie erklärt.
Der Wiener Kritiker und Brahms-Freund Eduard Hanslick fand für diesen Titel folgende Erklärung, die auch die kammermusikalischen Schwesterwerke der Sinfonie mit einbezieht, das sog. „Amerikanische Streichquartett“ und das Es-Dur-Streichquintett unseres Programms: „Was wir ganz allgemein amerikanische Musik nennen, sind eigentlich importierte schottische und irische Volksweisen, nebst etlichen Negermelodien. In der E-Moll-Symphonie ist dieser Typus nicht so stark ausgeprägt wie in den oben genannten Kammermusikwerken, aber man wird doch sofort Motive heraushören, die von Dvoraks früherer Arbeit weit abstehen, wirklich, wie der Titel besagt, aus einer andern Welt sind.“
„Aus einer andern Welt“ ist im Falle der zwei Kammermusikstücke der ätherische Klang. Er erweckt, zusammen mit den pentatonischen Melodien, den Eindruck einer spontanen, unverbrauchten Musik, die den Blick zugleich wehmütig in die Ferne schweifen läßt. Die Inspirationsquelle dafür fand Dvorak im Sommer 1893 in der tschechischen Siedlung Spillville in Iowa, einer jener Enklaven, die sich euroäische Einwanderer in Amerika schufen, um die Kultur ihrer Heimat zu bewahren. In dem vertrauten, mit Volksmusik gesättigten Milieu des Ortes entstand in nur einem Monat, zwischen dem 1. 7. und 1. 8. 1893, das Es-Dur-Streichquintett.
Trotz Hanslicks Stilanalyse ist es bis heute nicht gelungen, in seinen Themen amerikanische Wurzeln auszumachen, obwohl dies mehrfach versucht wurde. So hat man etwa den Trommelrhythmus des zweiten Satzes auf indianische Trommelzeichen zurückführen wollen, was sich aber als unhaltbar erwies. Das Variationenthema des dritten Satzes war allerdings die erste Melodie, die Dvorak in Amerika einfiel, wie aus seinem ersten Amerikanischen Skizzenbuch hervorgeht (sie steht dort in g-Moll statt in as-Moll wie im Quintett). Hatte er das Thema aus Europa mitgebracht oder war es bereits von Yankee-Tunes inspiriert worden?
Gattungsgeschichtlich steht Dvoraks drittes Streichquintett im Gefolge der beiden großartigen, späten Quintette von Brahms. Die Verbindung von dichter thematischer Arbeit mit verschwenderischer Klangfülle erinnert an Brahms‘ G-Dur-Quintett aus dem Jahre 1890. Dies gilt besonders für den ersten Satz, der hinter einem fast orchestralen Klang ein musikalisches Material von nur zwei Motiven verbirgt: eine kreisende Fünftonfigur und eine kleine Terz im punktierten Rhythmus. Beide werden zu Beginn im Wechselspiel von zweiter Bratsche bzw. Cello und Oberstimmen vorgestellt, bevor das eigentliche Hauptthema, ein schlichter Tanz, einsetzt. In einer kraftvollen Steigerung wird ein dritte Variante im Fortissimotutti erreicht, aus der sich dann das zweite Thema entwickelt. Es beruht auf dem zu Beginn angedeuteten punktierten Rhythmus mit Terz. Fünftonfigur und Punktierung werden in der Durchführung auf wundersame Weise miteinander verwoben; in der Reprise kehren die Varianten des ersten Themas in umgekehrter Reihenfolge wieder, bis die Einleitung als Coda den Satz versonnen beschließt.
Die zweite Bratsche – in diesem Werk wie in kaum einem anderen Streichquintett bevorzugt behandelt – eröffnet den zweiten Satz mit dem angeblich indianischen Trommelrhythmus. Darüber entfaltet sich ein Perpetuum mobile ostinater Motive – eines volkstümlicher als das andere -, das in einem krassen Tanzthema in der Mediante gipfelt. Das Moll-Trio schafft dazu einen nachdenklichen Kontrast mit zwei herrlichen Soli der Viola I und Violine I.
Die Variationen in as-Moll schließen an das H-Dur-Scherzo durch enharmonische Verwechslung (gis-Moll) an. Ihr Thema ist aus zwei kontrastierenden Hälften zusammengesetzt: einem melancholischen 16-Takter in as-Moll, auf den ein 18-Takter in As-Dur die tröstliche Antwort gibt. Aus dem Wechselspiel der beiden Häften entsteht der verhaltene Reiz der fünf Variationen, in denen das Thema teils figuriert, teils als Cantus firmus auftritt und mit bebenden Klängen umkleidet wird. Am Schluß der Coda (Maggiore, ital. Dur) erhält die As-Dur-Melodie eine völlig neue, hymnische Wendung.
Das Finale huldigt weitgehend unkompliziertem Musikantentum und ist auch formal als einfaches Rondo angelegt.

2007

Die Geschichte von Dvoraks Es-Dur-Streichquintett beginnt mit einem verhinderten Sommerurlaub in Böhmen und einer Bahnfahrt durch den amerikanischen Mittelwesten. Nach der Vollendung der ersten Sätze seiner Sinfonie „Aus der Neuen Welt“ im Frühjahr 1893 in New York sehnte sich der eingefleischte Böhme Dvorak nach seiner Heimat und seiner Familie. Pläne für einen Sommerurlaub in Böhmen zerschlugen sich jedoch, so dass er seine Frau und Kinder kurzerhand nach Amerika kommen ließ. Gemeinsam machten sie sich von New York auf in den Bundesstaat Iowa, wo Dvoraks Adlatus eine tschechische Enklave ausgemacht hatte, die für ein paar Wochen die Heimat ersetzen sollte: das Städtchen Spillville. Die 36-stündige Bahnfahrt wurde zur Strapaze, nicht etwa wegen der unbequemen Züge, sondern, weil die Gesetze des Bundesstaats Pennsylvania verboten, Alkohol im Zug auszuschenken, so dass der Komponist auf ein kühles Bier zu den würzigen tschechischen Speisen seiner Frau verzichten musste. Erst in Spillville, das von einem Bayern namens Spielmann gegründet worden war (daher der Name), genoss Dvorak wieder in vollen Zügen tschechisches Bier und die Klänge seiner Heimat.

Spillville war eine so vollständig tschechisch besetzte „Community“, dass man dort Tschechisch sprach, aß, sang, tanzte und betete. Die Monate, die Dvorak hier zubrachte, gehörten zu den glücklichsten seines Lebens. Er überraschte die alten Mütterchen in der Kirche durch den Vortrag tschechischer Hymnen an der Orgel, unternahm ausgedehnte Morgenspaziergänge, um die so ganz anderen Vogelrufe der amerikanischen Wälder zu studieren, verliebte sich in die Natur des Mittelwestens und machte mit den Einheimischen Kammermusik.

In solchem Ambiente ließen neue Stücke nicht lange auf sich warten. Dvorak schrieb für seinen Kammermusikkreis in Spillville ein neues Streichquartett in F-Dur (das „Amerikanische“) und ein Streichquintett in Es-Dur. Letzteres ist nicht weniger amerikanisch als das ungleich berühmtere Schwesterwerk, blieb jedoch in Folge der Besetzung ein Außenseiter des Repertoires.

„Was wir ganz allgemein amerikanische Musik nennen, sind eigentlich importierte schottische und irische Volksweisen, nebst etlichen Negermelodien. In der E-Moll-Symphonie ist dieser Typus nicht so stark ausgeprägt wie in den oben genannten Kammermusikwerken, aber man wird doch sofort Motive heraushören, die von Dvoraks früherer Arbeit weit abstehen, wirklich, wie der Titel besagt, aus einer andern Welt sind.“ Dieses Urteil des Wiener Kritikerpapstes und Brahmsfreundes Eduard Hanslick über Dvoraks Sinfonie „Aus der Neuen Welt“ bezieht nicht zufällig auch die beiden kammermusikalischen Streicherwerke des Sommers in Spillville mit ein. „Aus einer anderen Welt“ sind in ihrem Falle vor allem die ätherischen Klangfarben. Sie erwecken, zusammen mit den meist fünftönigen Melodien, den Eindruck von „unverbrauchten, erfrischenden Volksklängen“ (Hanslick), eines spontanen Musizierens, das aber auch wehmütig in die Ferne schweift.

Viele Musikforscher bestreiten bis heute, dass Dvorak in diesen Stücken indianische Themen oder Rhythmen verarbeitet habe. Tatsächlich aber hatte der Komponist in Spillville reichlich Gelegenheit, Indianer bei ihren Tänzen und Liedern zu beobachten. Zur Bevölkerung des Ortes gehörten nämlich auch 30 Irokesen, die sich mit Quacksalberei über Wasser hielten. Gebannt lauschten Vater und Kinder Dvorak ihren Erzählungen, bis der Komponist den Vorschlag machte, die ganze Gruppe sollte doch einmal Tänze und Lieder ihres Stammes aufführen. „Den Vater lockte es sehr, möglichst viele ihrer Lieder und auch ihre Instrumente kennenzulernen“, erinnerte sich sein Sohn Otakar später. Diese kleine Indianer-Show in Spillville musste wegen großen Erfolgs wiederholt werden und hat auch im Es-Dur-Quintett ihre Spuren hinterlassen, etwa in Form eines indianischen Trommelrhythmus zu Beginn des Scherzos. Dvorak selbst meinte dazu: „Ich habe einfach charakteristische Themen geschrieben, indem ich ihnen Eigenheiten der indianischen Musik eingeprägt habe, und indem ich diese Themen als Gegenstand verwendete, entwickelte ich sie mithilfe aller Errungenschaften des modernen Rhythmus, der Harmonisierung, des Kontrapunktes weiter.“

Gattungsgeschichtlich setzt das Quintett die beiden großartigen, späten Quintette von Johannes Brahms fort. Seine Klanggestaltung und sein zwischen Verhaltenheit und Ekstase schwankender Tonfall erinnern besonders an das 2. Brahmsquintett in G-Dur, op. 111, von 1890.

Der erste Satz ist der originellste, denn dem eigentlichen Thema, einer pentatonischen Melodie, geht eine 28-taktige Einleitung voraus. In ihr wird zweimal – zunächst in Dur, dann in Moll – das rhythmisch vergrößerte Hauptthema einer punktierten Figur gegenübergestellt, die schon das zweite Thema vorwegnimmt. Bei der Wiederholung der Exposition bleibt die Einleitung fort und wird erst ganz am Ende als nachdenkliche Coda wiederholt. Ähnlich bemerkenswert ist die kontrapunktische Verbindung des ersten und zweiten Themas in der Durchführung, die sich zu einem träumerisch-erfüllten Gesang der ersten Bratsche steigert.

Die zweite Bratsche, die hier wie in kaum einem anderen Streichquintett bevorzugt behandelt wird, eröffnet den zweiten Satz mit jenem indianischen Trommelrhythmus. Darüber entfaltet sich ein Gebäude aus ostinaten Motiven, eines volkstümlicher als das andere, die in einem burschikosen Tanzthema in der Mediante gipfeln. Das Moll-Trio setzt dazu wieder einen nachdenklichen Kontrast mit zwei herrlichen Soli der Viola I und Violine I.

Das Variationenthema des dritten Satzes war die erste Melodie, die Dvorak in sein „Amerikanisches Skizzenbuch“ eintrug, allerdings noch während der Überfahrt. Hat er sie aus Europa mitgebracht oder einem „Yankee-Tune“ nachempfunden? Das dunkle as-Moll ( nach dem H-Dur des Scherzos quasi ein enharmonisch verwechseltes gis-Moll) regiert nur in der ersten Hälfte des Themas, das aus zwei völlig verschiedenen Melodien besteht. Die zweite lenkt ins helle As-Dur. Auf diesem Dur-Moll-Wechsel beruht der Reiz der fünf Variationen, besonders aber der Coda, deren Schluss in Dur dem Thema eine neue, sehnsuchtsvolle Wendung gibt.

Am einfachsten von allen Sätzen ist das Finale gebaut: ein simples Rondo mit einander abwechselnden Tanzthemen. Das zweite von ihnen, triolisch und in g-Moll, ist Franz Schubert abgelauscht.

2004
ANTONIN DVORAK
Streichquintett Es-Dur, op. 97

„Dritte in Amerika geschriebene Komposition“ notierte Dvorak auf dem Manuskript seines Es-Dur-Quintetts, op. 97. Die Weihnachtstage 1893 und die ersten Wochen des neuen Jahres waren der Einstudierung und Revision jenes Quintetts gewidmet, das er im Sommer zuvor in dem kleinen Ort Spillville in Iowa entworfen hatte. Gerne wüssten wir, wie es Dvorak gelang, seinen Musikern im winterlichen New York die sommerliche Naturstimmung jener glücklichen Tage in Iowa zu vermitteln, aus denen heraus das Quintett entstanden war. Es ist nicht weniger vom Vogelgezwitscher des idyllischen Flusstals, von indianischen Trommelrhythmen und dem Erlebnis der amerikanischen Natur geprägt als sein viel berühmteres Gegenstück, das „Amerikanische Quartett“, op. 96. Die Uraufführung am 12. Januar 1894 war ein verspätetes Neujahrsgeschenk für die schon damals vom Stress geplagten New Yorker.

Auch in Europa wurde das Quintett bald zu einem rauschenden Erfolg. Bei der Wiener Premiere hörte der Kritiker und Brahms-Freund Eduard Hanslick aus dem Werk Motive heraus, „die von Dvoraks früherer Arbeit weit abstehen, wirklich aus einer andern Welt sind.“ Hinter der letzten Bemerkung verbirgt sich eine Anspielung auf die Sinfonie Aus der neuen Welt, als deren kammermusikalisches Schwesterwerk man das Es-Dur-Quintett bezeichnen kann. Seine ätherischen Klangfarben erwecken zusammen mit den meist fünftönigen Themen den Eindruck von „unverbrauchten, erfrischenden Volksklängen“ (Hanslick), eines spontanen Musizierens, das aber auch wehmütig in die Ferne schweifen kann.

Die Inspirationsquelle dafür fand Dvorak zum einen in der Enklave Spillville, wo sich tschechische Einwanderer mitten in den Maisfeldern von Iowa ihre Oase geschaffen hatten. In dem von böhmischer Musik gesättigten Milieu des Ortes skizzierte Dvorak im Laufe von nur einem Monat, vom 1.7. bis 1.8.1893, das Quintett. Erinnerungen an New York flossen in die Skizzen mit ein, denn auch die Indianertänze in den New Yorker Shows des Buffalo Bill und die Spirituals der Schwarzen, die ihm ein New Yorker Schüler vorsang, hatten Dvorak tief beeindruckt. Sie ließen in ihm jenen Stil „aus einer anderen Welt“ reifen, dem wir das Es-Dur-Quintett verdanken.

Leider ist es bis heute nicht gelungen, die amerikanischen Wurzeln des Quintetts genau zu bestimmen, obwohl die Bezüge zur Musik der Indianer und Schwarzen auf der Hand liegen. So hat man etwa den Trommelrhythmus des Scherzos auf indianische Trommelzeichen zurückgeführt, und auch das pentatonische Thema des ersten Satzes gemahnt an indianische Musik. Besondere Beachtung verdient das Variationenthema des dritten Satzes: es war die erste Melodie, die Dvorak – noch auf dem Schiff – in sein erstes Amerikanisches Skizzenbuch notierte (dort noch in g-Moll statt in as-Moll wie im Quintett).

Der erste Satz ist der originellste, denn dem eigentlichen Thema, einer pentatonischen Melodie, geht eine 28taktige Einleitung voraus. In ihr wird zweimal – zunächst in Dur, dann in Moll – das rhythmisch vergrößerte Hauptthema einer punktierten Figur gegenübergestellt, die schon das zweite Thema vorwegnimmt. Bei der Wiederholung der Exposition bleibt die Einleitung fort und wird erst ganz am Ende als nachdenkliche Coda wiederholt. Ähnlich bemerkenswert ist die kontrapunktische Vereinigung des ersten und zweiten Themas in der Durchführung – während eines träumerischen, erfüllten Gesangs der ersten Bratsche.

Die zweite Bratsche, die in diesem Werk wie in kaum einem anderen Streichquintett bevorzugt behandelt wird, eröffnet nach dem ersten auch den zweiten Satz, und zwar mit dem angeblich indianischen Trommelrhythmus. Darüber entfaltet sich nach und nach ein Gebäude aus ostinaten Motiven – eines volkstümlicher als das andere -, das in einem krass tänzerischen Thema in der Mediante gipfelt. Das Moll-Trio schafft dazu wieder einen nachdenklichen Kontrast mit zwei herrlichen Soli der Viola I und Violine I.

Das as-Moll des langsamen Satzes ist nach dem H-Dur des Scherzos als enharmonisch verwechseltes gis-Moll zu deuten. Der melodische Einfall des Satzes ist für ein Variationen-thema höchst ungewöhnlich, denn er besteht aus zwei völlig verschiedenen Melodien, die erste in as-Moll, die zweite in As-Dur. Auf diesem Dur-Moll-Wechsel beruht der Reiz der fünf Variationen, besonders aber der Coda, deren Schluss in Dur (Maggiore) dem Thema eine völlig neue, sehnsuchtsvolle Wendung gibt.

Am einfachsten von allen Sätzen ist das Finale gebaut: ein simples Rondo mit sich abwechselnden Tanzthemen. Das zweite von ihnen, triolisch und in g-Moll, ist Schuberts Es-dur-Klaviertrio abgelauscht.