Trio G-Dur, Hob. XV: 41 | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Joseph Haydn

Trio G-Dur, Hob. XV: 41

Trio G-Dur für Klavier, Violine und Violoncello, Hob. XV: 41

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 923

Besetzung

Violine
Violoncello
Klavier

Satzbezeichnungen

1. Allegro

2. Menuet

3. Adagio

4. Presto

Erläuterungen

Im Gegensatz zu seinem Freund Mozart war Joseph Haydn kein virtuoser Pianist, sondern primär Geiger. Obwohl er deshalb nie als brillanter Klaviersolist in Erscheinung trat, hat er doch Sänger im Konzert begleitet oder Kammermusik mit Pianoforte vorgetragen. In seinen Klaviertrios hat er die Möglichkeiten des neuartigen Hammerflügels systematisch erkundet, oft inspiriert von Pianistinnen, die weit besser spielten als er selbst.

Als Anthony van Hoboken 1957 sein Verzeichnis der Werke Haydns vorlegte, konzentrierte er sich zunächst auf die vom Komponisten ab 1784 veröffentlichten „echten“ Klaviertrios mit Hammerflügel, die er von Nr. 3 bis Nr. 31 durchnumerierte (innerhalb der Werkgruppe XV). Dann hängte er einige Trios, die aus dem Dunstkreis von Haydns frühem Schaffen stammten, noch das Cembalo statt des Klaviers vorsahen und vom Meister immerhin anerkannt wurden, wenn auch kein eigenschriftliches Notenmaterial von ihm dazu vorliegt. Ein solches ist das Trio Nr. 41 in G-Dur, das Haydn zunächst nicht als authentisch anerkannte, später aber doch. Es ist lediglich in Abschriften unter dem Titel Divertimento erhalten: „Divertimento per il Cembalo obligato, Violino e Basso di Signore Hayden“ lautet der Titel einer dieser Abschriften.

Ausnahmsweise hat das Stück vier Sätze und nicht drei wie die meisten Haydntrios. Auf den ersten Satz, ein mäßig schnelles Allegro im reinen galanten Stil, folgt zunächst ein Menuett, dann erst der schöne langsame Satz, ein Adagio in C-Dur mit weit ausgreifenden Läufen des Cembalos. Das Finale ist ein munteres Presto im Dreiertakt mit punktierten Rhythmen und Triolen. Die Haydnforschung ist insgesamt „geneigt“, das Werk „als möglicherweise echt aufzufassen, wenn auch Haydn 1803 sich an das Stück nicht länger erinnern konnte.“